Best Practices für die Durchführung von Remote-Interviews

Die Durchführung von Remote-Interviews stellt Unternehmen und Personalverantwortliche vor neue Herausforderungen, gleichzeitig eröffnet sie zahlreiche Möglichkeiten, den Bewerbungsprozess effizienter und flexibler zu gestalten. Um dabei erfolgreich zu sein, ist es wichtig, bestimmte Best Practices zu beachten, die sowohl die technische Vorbereitung als auch die zwischenmenschliche Kommunikation und die strukturelle Planung betreffen. Diese Leitlinien helfen, eine professionelle Atmosphäre zu schaffen und die Interviewqualität zu maximieren.

Struktur und Ablauf des Interviews

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Vorbereitung ist das A und O für ein strukturiertes Interview. Die Erstellung einer klaren Agenda mit festgelegten Themenschwerpunkten und einem durchdachten Fragenkatalog hilft, den Gesprächsverlauf zu lenken und sicherzustellen, dass alle relevanten Aspekte behandelt werden. Dabei sollten neben fachlichen Kompetenzen auch Motivation, Soft Skills und die Passung zur Unternehmenskultur berücksichtigt werden. Diese Vorbereitung ermöglicht es, während des Gesprächs gezielt Fragen zu stellen und den Bewerber umfassend zu bewerten, ohne das Gespräch in unnötige Längen oder Abschweifungen abdriften zu lassen.
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Effektives Zeitmanagement ist essenziell, um den Interviewprozess effizient zu gestalten. Gerade bei Remote-Interviews, die oft ohne physische Nähe stattfinden, kann die Konzentration beider Seiten schneller nachlassen. Um dem entgegenzuwirken, sollten klare Zeitfenster für einzelne Gesprächsabschnitte definiert und Pausen, sofern das Interview länger dauert, eingeplant werden. Ein zeitlicher Rahmen von etwa 30 bis 60 Minuten gilt als ideal, da er ausreichend Gelegenheit für einen intensiven Austausch bietet, ohne Ermüdung oder Unaufmerksamkeit zu begünstigen.
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Obwohl Struktur wichtig ist, sollte auch genügend Raum für spontane Nachfragen oder unvorhergesehene Themen bleiben. Im Remote-Interview kann sich der Gesprächsfluss anders gestalten als bei einem persönlichen Treffen, weshalb Flexibilität entscheidend ist. Wenn ein Bewerber beispielsweise eine ausführliche Antwort gibt, die interessante Aspekte beleuchtet, sollten Interviewer dies nicht unterbrechen, sondern die Gelegenheit nutzen, mehr zu erfahren. Gleichzeitig ist es wichtig, die Balance zwischen Flexibilität und Struktur zu halten, um das Interviewziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Kommunikation und zwischenmenschliche Interaktion

Da bei Remote-Interviews Körpersprache und Blickkontakt eingeschränkt oder verzögert wahrgenommen werden, müssen Interviewer besonders aufmerksam agieren. Gesten, Mimik und Tonfall sind trotz technischer Limitierungen wichtige Indikatoren für die Gesprächsatmosphäre und das Befinden des Bewerbers. Ein bewusster Einsatz von klarer Sprache, freundlichem Ton und gelegentlichem Blick in die Kamera kann dazu beitragen, Nähe und Interesse zu vermitteln. Ebenso sollten Pausen bewusst genutzt werden, um dem Gesprächsgegenüber Raum zum Nachdenken und Antworten zu geben.
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